Bf 109 F-2

Bausatz: Italeri     Decal: Aeromaster

M: 1/72

Als Italeri Ende der 90-er ein Modell der Bf 109 F herausbrachte, war ich hocherfreut,
weil ich die F als schönste 109 ansehe.
Da ich in Meißen geboren wurde, wollte ich gern die Maschine von Hans Philipp gestalten.
Wobei mir diese F-2 wegen ihres etwas ausgefallenen Tarnschemas besonders gefiel.
Die Bauteile machen einen sehr guten Eindruck, mit feinen negativen Gravuren und sehr wenig Grat. Auch das Heck mit den aufgesetzten Verstärkungen ist sehr gut wiedergegeben. Am Rumpf sind allerdings ein paar Gravuren etwas verrutscht und der Laderlufteinlauf scheint etwas zu lang geraten. Das größte Manko, das schon beim ersten Betrachten auffällt, sind die viel zu großen Hauptfahrwerksräder.
Das Cockpit ist für den Maßstab gut gestaltet, mit erhaben geprägter Instrumententafel und strukturierten Seitenwänden. Ich habe wieder einmal nur Gurte und das Revi hinzugefügt.
Die Kabinenhaube ist dreiteilig, allerdings relativ dick, was aber bei geschlossener Darstellung nicht mehr auffällt.
Die Motorabdeckung erfordert etwas Anpassungsarbeit, dabei habe ich die Haubenteile zuerst in die jeweiligen Rumpfhälften eingesetzt. Zusätzlich mußte am Bug oben ein 0,5 mm dicker Streifen eingesetzt werden, damit der Rumpfbug die Breite des Spinners erreicht. Außerdem habe ich die MG-Läufe ausgebohrt, da diese in der Länge etwas gestaffelt sein müßten.
Beim Zusammenbau der Rumpfhälften und des Rumpfes mit dem Heck offenbaren sich ein paar kleine Paßprobleme, und man muß aufpassen, daß die Seitenflosse am Ende senkrecht steht.
Der gesamte Bug muß nachgearbeitet werden um die kreisrunde Form des Spinners zu erhalten.
Die Kühlereinläufe haben relativ dünne Kanten, allerdings fehlen die Kühler in den Tragflächen. Ich habe diese aus lackierter Bronzegaze hergestellt und zusätzlich an allen Kühlern eine senkrechte Strebe angebracht.
Bei der Tragflächenmontage fällt erhebliche Nacharbeit an. Durch ordentliches Anpassen kann man aber auf Spachtelmasse verzichten.
Etwas Aufmerksamkeit ist auch beim Ansetzen der Höhenflossen erforderlich, da die Paßzungen ihrem Namen nur teilweise gerecht werden. Das Seitenruder liegt als separates Teil bei.
Das Hauptfahrwerk weist gleich mehrere Fehler auf. Neben den zu großen Rädern liegen die Einbaupunkte für die Fahrwerksstreben zu weit auseinander und die Achsen stehen im falschen Winkel. Die Räder konnte ich durch Teile aus einem alten Hasegawa “E”-Bausatz ersetzen. Die Einbauhilfen habe ich entfernt, die Ausschnitte für das Fahrwerksbein zur Rumpfmittellinie verlängert und neue Halter für die Fahrwerksstreben, um ca. 2 mm versetzt, eingeklebt.
Die Achsstummel wurden umgearbeitet. Für den richtigen Winkel sollte man möglichst Fotos oder gute Risse zu Rate ziehen.
Für die Querruderausgleichsgewichte habe ich Ätzteile verwendet, die beim Bau meiner 109 V-1 übriggeblieben waren.
Beim Aufsetzen der Kabinenhaube zeigt sich noch, daß diese nicht korrekt zur Rumpfkontur paßt, auch die Frontscheibe ist etwas zu klein geraten.
Die Italeri-Decals haften nicht besonders gut und neigen zum “silbern”.
Mit den Schiebebildern von Aeromaster gab es keine Probleme.

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Wolfram Witschel